
6. März 1945: Weiße Fahnen an der Aachener Straße (NS-DOK)
Nachdem die US-Truppen am 5. März 1945 Kölner Boden betreten hatten, näherten sie sich unaufhaltsam dem Stadtzentrum, wobei sie von der Bevölkerung mit einer Mischung aus Angst, Unsicherheit und Hoffnung erwartet wurden. Zugleich zogen sich letzte kleine Wehrmachtseinheiten in oft ungeordneter Form Richtung Rhein zurück, um so noch dessen östliches Ufer zu erreichen. Ihnen folgten – nahezu auf dem Fuß – die ersten US-Verbände, die vielerorts von weißen Fahnen und Tüchern erwartet wurden.
Angesichts der durch die NS-Propaganda zuvor geschürten Änfdergste zeigten sich die Bewohner der Vororte hinsichtlich des Verhaltens der Amerikaner positiv überrascht. Ein älterer Beamter der Reichspostdirektion empfand deren Auftreten nach einem ersten Zusammentreffen am Abend des 5. März in Müngersdorf als „zurückhaltend und korrekt“.
Die US-Soldaten wurden zumeist überaus freundlich, teilweise sogar herzlich empfangen. Schulterklopfen, Freibier und Wein, Musik - man bedachte den siegreichen bisherigen Feind zunächst mit allem Angenehmen, das man noch zu bieten hatte.