
Das Allianz-Gebäude am Kaiser-Wilhelm-Ring, in dem die Kölner Stadtverwaltung und das britische Militärgericht untergebracht waren. (NS-DOK)
Die ersten deutsche Kräfte, auf die die Militärregierung beim Aufbau der neuen Stadtverwaltung zurückgreifen konnte, waren rund 70 städtische Angestellte, die sich Anfang März der offiziell angeordneten Evakuierung entzogen und im Keller des Kaufhofs auf die Ankunft der Alliierten gewartet hatten. Hinsichtlich der Suche nach weiteren Kräften glaubten die Amerikaner zunächst voller Optimismus, auf eine große Zahl ehemaliger Angehöriger demokratischer Parteien zurückgreifen zu können, die als antifaschistisch eingestellte Menschen in der Lage sin sollten, eine Verwaltung zu bilden, die „willens und fähig ist, sofort mit der Arbeit zu beginnen“.
Es zeigte sich jedoch schnell, dass sich die angestrebte politische Säuberung und der hohe Grad an Parteimitgliedschaften in den Reihen der Kölner Stadtverwaltung vor allem bei der Rekrutierung des dringend nötigen Führungspersonals gegenseitig blockierten. Erschwerend kam hinzu, dass die Suche durch den hohen Anteil noch nicht in die Stadt zurückgekehrter Verwaltungsfachkräfte zusätzlich beeinträchtigt wurde.
Daher sah sich die Militärregierung am 13. März gezwungen, durch Plakatanschlag die Registrierung aller sich im befreiten Stadtgebiet aufhaltenden Beschäftigten des öffentlichen Dienstes anzuordnen. Binnen der ersten 24 Stunden meldeten sich zwar rund 2.000 Personen, doch selbst als deren Zahl am nächsten Tag weiter angestiegen war, registrierte das Personalamt lediglich 41 Beamte, 159 Angestellte und 312 Arbeiter, die nicht Mitglied der NSDAP gewesen waren. Führungspersonal fehlte dabei nahezu vollständig.